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Kinder und Jugendliche mit Behinderungen werden in Österreich strukturell benachteiligt, was der UN-Fachausschuss bereits 2023 in der Überprüfung zur Umsetzung der UN-BRK in Österreich bemängelt hat. Im aktuellen Regierungsprogramm bleiben ihre Lebensrealitäten weitgehend unberücksichtigt. Der Unabhängige Monitoringausschuss beschäftigt sich 2025 verstärkt mit den Rechten von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen.

Kein inklusives Bildungssystem

Die Finanzierung inklusiver Bildungsangebote bleibt unzureichend. Das segregierende Sonderschulsystem wird aufrechterhalten und in einigen Bundesländern sogar ausgebaut, anstatt schrittweise in ein inklusives System überführt zu werden.

Julia Moser, Vorsitzteam: „Im Regierungsprogramm fehlt eine klare Ausrichtung an Artikel 24 der UN-BRK und den Empfehlungen des UN-Fachausschusses. Damit bleibt ein deutliches Bekenntnis zu einem inklusiven Bildungssystem in Österreich aus.“

Unzureichende Gesundheitsversorgung

Kinder und Jugendliche mit Behinderungen erhalten in Österreich nicht die notwendige Gesundheitsversorgung. Es fehlt etwa an spezialisierten, barrierefreien Angeboten und Kassenärzt*innen. Besonders gravierend sind die Versorgungsengpässe in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ein flächendeckender Plan zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ist nicht erkennbar.

Daniela Rammel, Vorsitzteam: „Kinder mit Behinderungen haben genauso ein Recht auf Gesundheitsversorgung. Es braucht partizipative, bedarfsgerechte Angebote. Wer bei dieser Zielgruppe spart, spart an der falschen Stelle.“

Massive finanzielle Belastung

Kinder mit Behinderungen und ihre Familien stehen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Bestehende Leistungen reichen oft nicht aus, um zusätzliche Kosten für Betreuung, Therapie, Hilfsmittel oder bauliche Anpassungen zu decken. Bürokratische Hürden sowie der fehlende Zugang zu Persönlicher Assistenz im Schul- und Freizeitbereich verschärfen die Situation.

Silvia Oechsner, Vorsitzteam: „Der Unabhängige Monitoringausschuss fordert dazu auf, die ökonomische Unterstützung von Kindern mit Behinderungen und ihren Familien zu verbessern. Nur so wird gleichwertige soziale Teilhabe erst möglich.“